von Hannah Martius
ESTW-A Garching (Alz) und Neubau Bahnsteige
Der Bahnhof Garching an der Alz liegt im Südosten des Freistaates Bayern und ist ein Taktkreuzungsbahnhof für die RB-Linie Mühldorf (Oberbay) – Salzburg sowie die RB-Linie Mühldorf – Traunstein. Der bauliche Zustand der Personenverkehrsanlagen, Bahnhofsgleise und Eisenbahnüberführung waren erneuerungsbedürftig. Die gleichzeitige Einfahrt mehrerer Züge in den Bahnhof war nicht möglich. Durch den Bau eines elektronischen Stellwerks (ESTW) wird eine Personalkostensenkung und eine verbesserte betriebliche Flexibilität durch gleichzeitige Einfahrten sowie zusätzliche Fahrstraßen ermöglicht. Mit der Erneuerung der Bahnsteige erhält der Bahnhof Garching (Alz) eine moderne und barrierefreie Personenverkehrsanlage.
Die Planung für die Sanierung des Bahnhof Garching (Alz) erfolgte über viele Teilgewerke wie beispielsweise Treppen, Aufzüge, Bahnsteige und Gleisanlage. Diese Elemente haben bei der Planung besonders viel Spaß gemacht und waren eine Abwechselung für unsere Planer. Auch die Planung des neuen ESTW-Gebäudes und der Kabeltiefbau haben für ein motiviertes und zielstrebiges Arbeiten gesorgt.
Inhaltlich bestand das Projekt aus: einem Neubau eines Außenbahnsteigs, einem Neubau des Mittelbahnsteigs mit Gleisverschwenkung, einer Gleiserneuerungen der Bahnhofsgleise und Weichen, einem Neubau des ESTW-A mit 56 Stelleinheiten, einer Anbindung an Nachbarbetriebsstätten mit Alttechnik sowie einem Kabeltiefbau mit einer Strecke von ca. 10 Kilometer. Die Besonderheiten lagen in der Erschließung der Mittelbahnsteige über Treppen- und Aufzuganlagen von der Fußgängerüberführung, in der Einbindung einer Ausweichanschlussstelle in den Streckenblock sowie in dem Neubau der Bahnhofentwässerungsanlagen mit dezentraler Versickerung. Dies wurde in mehreren Bauphasen durchgeführt. Somit konnte der Betrieb auch während der einzelnen Bauphasen parallel aufrechterhalten werden.
Wir haben das Projekt von Leistungsphase 1 (Grundlagenermittlung) bis Leistungsphase 7 (Mitwirkung bei der Vergabe) begleitet. Der Planungsbeginn war 2016 – sechs Jahre später folgte die Inbetriebnahme im Dezember 2022. Besonders spannend war die einjährige Bauzeit mit vielen Bauphasen, verschiedenen Bauzuständen und einem Bauvolumen von 15 Mio. Euro.