von Hannah Martius
Eisenbahnbetriebshof Chemnitz
Im Zuge der Neubeschaffung von Fahrzeugen durch den Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH wurde es notwendig, in Chemnitz einen neuen Eisenbahnbetriebshof für die notwendigen Inspektions- und Wartungsarbeiten bestehend aus Fahrzeughalle, zugehöriger Gleisanlagen und einem Zuführungsgleis mit Eisenbahnüberführung zu realisieren. Mit Start im Jahr 2014 begannen die Planungsarbeiten ab der Leistungsphase 2 (Vorplanung) für alle beteiligten Gewerke. Das FUCHS Ingenieurbüro für Verkehrsbau war als Generalplaner für den Eisenbahnbetriebshof Chemnitz Hauptbahnhof beauftragt. Die Inbetriebnahme des kompletten Werksgeländes gegenüber dem Chemnitzer Hauptbahnhof erfolgte im Herbst 2017 nach nur einem Jahr Planungszeit und 1,5 Jahren Bauzeit.
Die größte Herausforderung des Projektes war der auf ein Jahr beschränkt Planungszeitraum. Das Vorhaben hat aufgrund seiner Größe und des engen Planungszeitraumes eine große Anzahl an Mitarbeitern gebunden. Zusätzlich war der Auftraggeber nicht gleichzeitig der spätere Nutzer dieser Anlage und somit musste zwischen den einzelnen Partnern korrespondiert werden, sodass alle Wünsche erfüllt werden konnten. Die Kommunikation zwischen den vielen Fachgewerken (Hochbau, Verkehrswegebau, Ingenieurbau, Ausrüstungsgewerke etc.) und Partnern war sehr komplex und anspruchsvoll und wurde teilweise gleichzeitig übergreifend in verschiedenen Leistungsphasen geplant. Hinzu kommt, dass die Planung des Hochbaus das erste Mal komplett in 3D durchgeführt wurde. Dadurch konnte mehr Planungssicherheit gewährleistet, Kollisionen schneller erkannt und für mehr Sicherheit in der Mengenermittlung und -erfassung für die Ausschreibung gesorgt werden.
Das FUCHS Ingenieurbüro für Verkehrsbau übernahm in diesem Projekt die Rolle der Projektsteuerung und somit die Verantwortung der Koordinierung zwischen Planer, Auftraggeber und zukünftiger Nutzer hinsichtlich Termine und Abläufe.
Das Gelände des Eisenbahnbetriebshofs hat eine Grundfläche von 17.500 m², eine Gesamtgleislänge von 3000 Metern und insgesamt sechs Weichen. Die Besonderheiten dieses Projekts bestanden darin, einen Dacharbeitsstand mit Deckenstromschiene, Außenreinigungsanlage, Reinigungsbahnsteig mit Ver- und Entsorgung und elektrisch ortbediente Weichen zu planen. Insgesamt hatte das Gesamtprojekt ein Bauvolumen von ca. 21 Mio. Euro.
Alle Schritte dieses Projekts wurden von Leistungsphase 2 (Vorplanung) bis Leistungsphase 7 (Mitwirkung bei der Vergabe) von FUCHS Ingenieurbüro für Verkehrsbau bearbeitet.